Urdenbacher Kämpe und Haus Bürgel

Wandern

Bei der Urdenbacher Kämpe im Süden von Düsseldorf hat der Rhein 1374 bei einem Hochwasser seinen Flusslauf geändert. Seitdem wird das Gebiet nicht mehr östlich, sondern westlich vom Rhein umflossen. Dieser Spaziergang von ca. 10 km führt mich von der S-Bahnstation Garath entlang des Altrheins, einmal im Bogen durch die Urdenbacher Kämpe vorbei am Haus Bürgel, einem alten Römerkastell.

Garath

Es geht zunächst wenig idyllisch los. Garath ist als zusammenhängendes "Wohnstadt"-Projekt von 1961-1972 realisiert worden. Konzipiert hat es der frühere Naziarchitekt Friedrich Tamms, der wie kein anderer die Architektur Düsseldorfs prägte. Er plante und realisierte unter anderem die drei markanten Schrägseilbrücken Theodor-Heuss-Brücke, Oberkasseler Brücke und die Rheinkniebrücke sowie den "Tausendfüßler", einer Autohochstraße durch die Innenstadt, die 2013 abgerissen wurde. Tamms ist bekannt für seine technokratische und bisweilen menschenfeindliche Architektur. Er propagierte die "autogerechte Stadt", was Düsseldorf bis heute die Verkehrswende mit beispielsweise einer besseren Fahrrad-Infrastruktur erschwert.

Urdenbacher Altrhein

Durch das Labyrinth der Wohnanlagen geht es zum Urdenbacher Altrhein, der direkt dahinter liegt. Hier floss bis 2014 der Mühlenbach, bis er renaturiert und wieder in die Urdenbacher Kämpe geleitet wurde. So entstand wieder das ursprüngliche naturnahes Seen-, Sumpf- und Feuchtgebiet.

Bei Hochwasser werden häufig große Teile des Gebiets überflutet. So entsteht ein besonderer Lebensraum für viele seltene Tier- und Pflanzenarten. Die Markierung zeigt, wie hoch das Wasser an dieser Stelle manchmal steht:

Mein Spaziergang führt weiter durch die Auenlandschaft, die sich später mit landwirtschaftlichen Flächen abwechselt.

Mitten in der Kämpe auf Monheimer Gebiet liegt Haus Bürgel, das im 4. Jahrhundert als römisches Kastell mit 12 Wachtürmen errichtet wurde. Damals war die Kämpe linksrheinisch und für die Römer ein Verteidigungsstützpunkt vor dem Rhein. Erst 1374 änderte der Rhein nach einem Hochwasser seinen Flusslauf und umfloss die Kämpe und das Kastell fortan auf der anderen Seite.

Haus Bürgel beherbergte nach den Römern einen Gutshof zur landwirtschaftlichen Nutzung und später ein Rittergut. Heute finden sich in den Mauern ein sehenswertes römisches Museum, eine biologische Station und eine Pferdezucht. Reste der alten römischen Mauern und einiger archäologischer Fundstücke lassen sich dort besichtigen.

Meine Wanderung führt wieder zum Altrhein und durch Garath zurück zur S-Bahn-Station.

Einen Ausflug zur Urdenbacher Kämpe kann ich jedem Düsseldorfer unbedingt empfehlen!

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